Der eigene Veränderungswunsch ist das Thema, das meistens den Anstoß für ein Coaching gibt. Oder die Veränderung wird von außen empfohlen – sei es vom Vorgesetzten oder dem privaten sozialen Umfeld. Und es gibt sehr viele Meinungen und Theorien zum Thema Geschwindigkeit von Veränderung. Manche sagen, dass Veränderung sehr schnell gehen kann, bauen Theorien und Verfahren darum auf und manche trauen Veränderung nur eine etwas langsamere Geschwindigkeit zu.
Nach meiner Erfahrung hängt die persönliche Veränderungsmöglichkeit unter anderem an drei Faktoren:
- Thema der Veränderung
- Dauer des unerwünschten Verhaltens, das geändert werden soll
- Der eigenen Kapazität für die Veränderung
Es gibt sicherlich Themen, die sich leichter verändern lassen (sich an Geschwindigkeitsbeschränkunen zu halten) und Themen, die etwas anhänglicher sind, z.B. die kleinen Süchte, die uns das Leben auf der einen Seite versüssen, auf der anderen aber auch schwer machen. Als ehemaliger Raucher kenne ich diesen Kampf. Und es geht darum, wie lange diese Verhalten schon besteht. Ich gehe davon aus, dass es anspruchsvoller ist, ein Verhalten, das schon 40 Jahre besteht zu ändern, als ein Verhalten, das Sie sich vielleicht erst vor 3 Monaten zugelegt haben.
Ein wesentlicher Punkt für Veränderungsarbeit ist die derzeit verfügbare Kapazität für die angestrebte Veränderung. Haben Sie gerade genügend Ressourcen? Kann etwas Neues in das Leben kommen oder macht das eher Angst und eng? In welchem Zeitrahmen kann etwas Neues dazukommen, ohne dass es in die Anspannung geht und die Veränderung sabotiert, sind so ein paar Anhaltspunkte zu diesem Thema.
Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade die derzeit verfügbare Kapazität das größte Nadelöhr bei Veränderungen ist. Und vielleicht macht gerade der letzte Punkt einen auch etwas friedlicher, wenn man auf die eigene Kapazität schaut und feststellt: Es geht gerade nicht mehr! Und das mit einer Erhöhung der Kapazität ist dann wieder ein anderes Thema….
Keine Kommentare vorhanden