Eine meiner Hypothesen ist es, dass sich eine geistige Anspannung – gemeinhin auch als Stress bekannt – auch als körperliche Anspannung niederschlägt. Nach einiger Zeit. Und dass das ganze auch umgekehrt funktioniert. Das glauben Sie nicht? Dann machen Sie doch kurz folgende Übung: Setzen Sie sich auf einen Stuhl. Am besten auf seine vordere Kante und erlauben Sie es sich,
dass Ihre Schultern nach vorne sinken, die Arme und Schultern in Richtung Boden. Lassen Sie dabei auch Ihren Kopf hängen. So tief, wie er eben gerade hängen will. Und genau in dieser Position versuchen Sie nun, glücklich und zufrieden zu sein, positive Gedanken zu haben. Klappt es?
Der Körper folgt dem Geist – und umgekehrt
Und da ich Sie nicht so hängen lassen will, geben Sie sich einen Ruck, richten sich auf und machen es sich auf dem Stuhl so bequem wie möglich. So, dass Ihre Lungen maximal Sauerstoffe bekommen und alles entspannt ist. Merken Sie den Unterschied? In einem verspannten Körper kann kein entspannter Geist wohnen. Und vielleicht nehmen Sie diesen kleinen Merker aus der Übung mit: Scannen Sie mehrmals täglich Ihren Körper und schauen Sie, wo ein Körperteil oder eine -partie sich verspannt anfühlt. Wenn Sie diese lokalisiert haben, dann versuchen Sie ganz langsam und behutsam, etwas Bewegung rein zu bekommen. Mit ganz kleinen, langsamen Bewegungen. Das klappt vor allem entlang der Gelenke recht gut. So lange, bis die Anspannung abnimmt und/oder verschwunden ist.
Wir Menschen haben die Tendenz, auch sehr viel Spannung in unserem Kiefer zu halten. Wenn Sie dazu gehören, dann entspannen Sie ihn ab und zu. Am besten an einem Ort, an dem Sie alleine sind, denn der Gesichtsausdruck bei einem entspannendem Kiefer sieht meistens nicht sehr intelligent aus. Der gute Effekt: Unser Kiefer ist über Nerven und Muskeln auch mit unserem Hintern verbunden – dieser entspannt dabei mit. Das ist vor allem für die Reiter interessant, da Pferde sehr sensibel auf den Druck unseres Hinterns und der Schenkel reagieren – je entspannter unser Kinn, desto entspannter der Hintern und desto leichter gelingt der Umgang mit Ihrem großen Vierbeiner.
Und manchmal kann es spannender als eine Amazonasreise sein, den Verspannungen unseres Körpers zu folgen. Sie zu beobachten – immer und immer wieder – und dann mit kleinen, langsamen Bewegungen wieder aus der Anspannung in Richtung Entspannung zu gehen. Wenn Sie dazu Fragen haben oder mehr Übungen brauchen – jederzeit gerne.
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