Wie fehlertolerant bin ich zu mir?

Wie fehlertolerant bin ich zu mir?

Viele reden über Fehlerkultur in Organisationen. Kaum jemand aber darüber, wie fehlertolerant ein Mensch zu sich selbst ist. Doch was sind überhaupt Fehler? Fehler sind meistens keine objektiven Fakten, keine Ereignisse, sondern meine Beurteilung von Rückmeldungen auf bestimmtes Handeln oder Nicht-Handeln, das ich an den Tag lege. Das hat, mit dieser Brille betrachtet, mit persönlichem Versagen oder Charakterschwäche nichts zu tun.

Fehler sind manchmal auch Fingerzeige an mich, dass ich etwas ändern sollte, wenn Situationen und/oder Handlungen nicht mehr passen. Oder dass ich meine Beurteilungen und meine Erwartungshaltung einem erneuten Realitätscheck unterziehen sollte. Und bei jedem Fehler, den ich an mir entdecke, gibt es auch viele Dinge in meinem Leben, die ich sehr gut kann und bewältige. Da wir aber alle mit einer Art Katastrophenhirn ausgestattet sind, fallen uns eher die Dinge auf, die nicht klappen.

Wie fehlertolerant bin ich zu mir – wie gehe ich auf mich und die Welt zu?

Fehler enthalten in meinen Augen auch ein großes Lernpotential für mich. Sie sind die kostbare Erfahrung, dass etwas nicht so gelaufen ist, wie ich mir das vorgestellt oder erwartet habe. Und hier wird es spannend, wenn ich in Richtung Persönlichkeitsentwicklung gehe. Zum einen geht es um meine Sicht auf die Welt und zum anderen auf mich selbst? Wie klar ist hier mein Blick in jede dieser Richtungen? Wirklich klar, oder eher mit einem Filter versehen, der mich Wesentliches übersehen lässt?

Eine weitere Frage im Zusammenhang, die ich gerne stelle ist die aktuelle Geschwindigkeit des Lebens? Vor dem Hintergrund, dass, je schneller ich im Leben unterwegs bin, desto eher die Gefahr für Fehler besteht. Also könnte eine Fehlerhäufung auch ein Fingerzeig dafür sein, mal wieder auf die Bremse zu treten. Durchzuschnaufen und mit verminderter Geschwindigkeit weiter zu machen. Oder zu überprüfen, ob ich das richtige “innere” Werkzeug habe (Fähigkeiten und Fertigkeiten), vielleicht vor einer Aufgabe noch mehr Werkzeuge benötige. Oder andere Werkzeuge. Ob meine Handlungs-Schritte her realistisch sind oder zu groß?

Und um das zu überprüfen ist es gut, eine externe Sichtweise drauf schauen zu lassen, anstatt immer wieder gegen dieselbe Wand zu laufen.

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