Was ist schon Geschwindigkeit in der Veränderung?

Was ist schon Geschwindigkeit in der Veränderung? Vor allem dann, wenn ich ein Verhalten verändern möchte, das ich schon sehr sehr lange an mir kenne. Dann wird Zeit zu einem weicheren Faktor, weil es in den meisten Fällen keine Wunderheilung gibt. Auch wenn es Menschen gibt, die Ihnen das versprechen. Warum schreibe ich das? Weil es meine Erfahrung ist, aus vielen Coachingsitzungen. Viele Menschen erwarten dann, dass in kurzer Zeit “etwas repariert” wird, was eigentlich zu diesem Zeitpunkt systemimmanent ist. Und irgendwann ja auch mal einen Sinn gemacht hat. Weil – wir prägen kein Verhalten ohne Sinn aus. Ist nun mal so. Manchmal geht uns aber über die Jahre der Kontext verloren, während wir am Verhalten sklavisch festhalten. Meistens unbewusst. Und genau dann, darf es auch ruhig etwas Zeit brauchen, um in etwas Neues hinüber zu gleiten.

Geschwindigkeit ist immer subjektiv – vor allem in unserer schnellen Welt!

Bis jetzt zu akademisch? Gut, dann ein Beispiel. Stellen Sie sich vor, Sie sind Mitte 40. Und wurden vor 5 Jahren von anderen Menschen auf ein Verhalten aufmerksam gemacht, das neu für Sie ist. Erste Reaktion – von sich weisen, stimmt doch gar nicht. Irgendwann bemerkten Sie das dann selbst und haben zwei, drei Jahre versucht, selbst aus dieser Verhaltensroutine zu kommen. Mit Erfolgen und Misserfolgen. Und sich dann irgendwann entschlossen, sich externe Hilfe zu holen. Mit diesem externen Berater konnten Sie dann lokalisieren, dass Sie dieses Verhalten eigentlich schon kennen, seit Sie 5 oder 6 Jahre alt sind. Eine ganz schön lange Anwendungserfahrung also, 39 Jahre.

Und jetzt geht es in den Veränderungsprozess. In langsamen Schritten, so dass auch Nachhaltigkeit entsteht. Und selbst, wenn dieser Prozess Sie weitere 2-3 Jahre kostet, dabei aber ein neues, besseres Verhalten immer automatischer abgerufen werden kann. Dann haben Sie als Mann immer noch durchschnittlich 33 Jahre Lebenserwartung ohne störendes Verhalten vor sich, als Frau noch etwas länger. Und genau das meine ich, wenn ich von Geschwindigkeit in persönlichen Veränderungsprozessen rede.