Es gibt gerade beim Thema Stress spannende Diskussionen darum, dass es nicht so sehr um die Arbeitsbelastung und Arbeitsmenge geht, sondern um den Grad der Selbstbestimmtheit. Sprich, je selbstbestimmter ich durchs Leben gehe, desto besser geht es mir und desto weniger anfällig für den Stress. Lothar Seiwert hat dazu ein interessantes Buch mit dem Titel “Ausgetickt” geschrieben. Aber um einen gewissen Grad an Selbstbestimmtheit zu bekommen, muss ich mich täglich neu entscheiden, auf was ich mich fokussiere, was mir wichtig ist und welche Priorität etwas in meinem Leben hat – und haben darf.
Selbstbestimmtheit – mein Fokus ist der Schlüssel
Und ja, einleuchtend. Wenn ich nicht weiß, wo ich hin will, bringt auch erhöhte Geschwindigkeit keine Verbesserung. Sondern macht nur innerlich unruhig, hektisch und letztendlich nervös. Ich schwanke zwischen verschiedenen Optionen. Spüre Entscheidungsdruck und im schlimmsten Fall will ich es dann verschiedenen Herren Recht machen. Das brennt einen irgendwann einmal aus. Das Gegengift? Erst einmal stehenbleiben. Durchatmen und sich die Zeit für die Frage aller Fragen nehmen: Was will ich eigentlich wirklich!
Und mit der Antwort auf diese Frage fängt das Fokussieren an. Auf eine Sache, die mir wichtig ist. Die ich erledigen möchte. Eine Sache, für die ich mich voll und ganz entscheide. Das hilft dann weiter, die Dinge, die nicht meiner Sache dienen, auszublenden. Weniger bis gar nicht zu beachten und vorrangig nur das zu tun, was ich mir vorgenommen habe. Und jetzt nähern wir uns der Selbstbestimmtheit. Ich – und nur ich alleine – bestimmten, was uns wichtig ist. Worauf wir uns fokussieren möchten. Auch gegen etwaigen Widerstand von außen. Genau damit werden wir auch ein Stück weit freier. Weil wir selbstbestimmt entscheiden.
Ich weiß, von vielen kommt jetzt das berühmte “Ja, aber”. Wenn ich mir die Zeit nehme, ganz genau in mich reinzuhören. Was bleibt dann vom “Ja, aber” noch übrig. In letzter und allerletzter Konsequenz. Und auch diese Konsequenz gehört zur Selbstbestimmtheit – wenn ich zu A Ja sage, dann im gleichen Atemzug zu B Nein. Mit dieser Konsequenz muss ich leben.
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