Hm, das klingt erst mal komisch – unser Körper als Orchester. Vielleicht eine Erklärung dazu – in jedem Orchester spielen die verschiedensten Instrumente zusammen: Pauken, Trompeten, Bläser, Geigen, Harfen und und und. In jedem Musikstück hat jedes Instrument seinen Part, meistens harmonisch aufeinander abgestimmt. Soweit verständliche Erklärung? Und wenn ich jetzt unsere körperlichen Empfindungen und unsere Emotionen auch als eine Art Instrumente definiere, dann macht die Aussage, dass unser Körper ein Orchester ist, mehr Sinn. Und manchmal bemerken wir in uns, dass bestimmte Instrumente immer sprichwörtlich die erste Geige spielen: Wut, Unwohlsein, Trauer usw. Die spielen sich ganz schön in den Vordergrund. Was aber nicht heißt, dass der Rest des Orchesters nicht mehr vorhanden ist.
Geben Sie jedem Instrument seinen Platz und seine Zeit
Das bedeutet, dass jedes laute Instrument ein leises übertönt. Unschön, weil auch die leisen Instrumente ihre Daseinsberechtigung haben. Dann wäre es schön, wenn ein Dirigent entsprechend eingreifen würde, um allen Instrumenten ihren Platz zu geben. Im Falle von uns Menschen ist dieser Dirigent der erwachsene Mensch, der dafür sorgen sollte, dass alles harmonisch ist. Also Sie!
Wie schaffen wir das? Vielleicht erst einmal ganz pragmatisch durch Selbstbeobachtung: Mit welchen Empfindungen bin ich denn hauptsächlich unterwegs? Wann kommen diese und wie drücken sie sich aus? Was spüre ich zwischendurch in ruhigeren Momenten? Wie geht es mir mit diesen leisen Zwischentönen? Was befürchte ich, wenn diese etwas lauter werden? Vor allem die letzte Frage hat es ja in sich: Für mich macht jedes gezeigte Verhalten seinen Sinn, wenn es in den richtigen Kontext gestellt wird. Oft leiden wir unter Verhaltensweisen, in denen der Kontext nicht mehr passt. Und genauso ist es mit unseren Empfindungen, die Verhaltensweisen in Gang setzen.
Erhellung oder Ratlosigkeit? Meine Frau und ich sind Hilfs-Dirigenten, die unseren Kunden gerne helfen, die leisen und lauten Empfindungen zu lokalisieren, sie aufzuspüren, in den richtigen Kontext zu setzen und Ihnen helfen, den inneren Lautstärkeregler vielleicht besser zu gebrauchen, als das bisher der Fall war.
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