Für viele Männer sind zu viele Worte ein Problem. Oder auch die Sache mit den Gefühlen. Nur nicht zu viel hergeben. Nur nicht zu viel zeigen. Denn sonst besteht die latente Gefahr, dass man seine Selbstbestimmtheit verliert, wieder gegängelt wird und andere wieder ganz bestimmt wissen, was gut für einen ist. Männer sind da ein bißchen komplizierter. In dieser Hinsicht. Aber nicht von Haus aus, sondern sie wurden dazu gemacht und gebracht, nicht mehr viel von sich zu erzählen.
Sehr oft war Beschämung mit im Spiel, sehr oft waren sie zu laut und zu unbändig. Und gingen denen auf die Nerven, die gerne ihre Ruhe haben wollten. Und so wurden die Männer ruhig, fügten sich und verstiegen sich ins Tun. Tun, handeln, leisten als Beweis, dass sie gute Menschen sind. Tun, handeln, leisten als ihre Art, den anderen zu beweisen, dass sie sich kümmern, dass sie etwas zur Beziehung beitragen – ihren Obulus bringen. Und innerlich werden sie manchmal immer erschöpfter und ausgebrannter. Und fühlen sich schon lange nicht mehr wohl.
Selbstbestimmung ist ein großes Gut
Und für viele Männer geht es darum, nicht mehr in diese alte Abhängigkeit zurück zu fallen, sondern selbstbestimmt zu sein. In jeder Lage und in jeder Situation. Fatal ist, wenn sich daraus dann ein Schwarz-Weiß-Denken entwickelt. Zum Beispiel in der Beziehung: Entweder Selbstaufgabe in Beziehung oder Selbstbestimmtheit als Single. Und dabei ganz vergessen wird, dass man auch in Beziehung selbstbestimmt bleiben kann und muss. Doch dazu bedarf es dann wieder der Worte, des Dialogs. Um dem anderen auch mitzuteilen, was man wie gerne hätte, die eigenen Kriterien und Wertmaßstäbe. Damit der andere weiss, woran er ist. Anstatt zum Beispiel davon überrascht zu werden, wenn Mann auf einmal nicht mehr kann und plötzlich die Reißleine zieht.
Manchmal erleichtert reden das Leben ungemein. Und auch das kann Mann lernen. Und das Leben ist nicht nur Schwarz oder Weiss. Sondern vielschichtig. Auch in Beziehung…
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