Das Thema “Männer und Depression” flackert meistens immer dann wieder durch Äther und Print, wenn sich ein prominenter Mann umgebracht hat oder Männer Interviews über ihre Krankheit geben und/oder jemand einfach für eine zeitlang von der Bildfläche verschwindet. Danach wird es wieder ruhig. Bis zum nächsten Aufflackern. Das Thema an sich bleibt bestehen – nur nimmt kaum jemand Notiz davon, vor allem deshalb, weil niemand die kleinen Anzeichen für männliche Depression wahrnimmt oder wahrnehmen möchte.
Männliche Depression ist anders als weibliche Depression
Ja, die Depressionen unterscheiden sich zwischen den Geschlechtern, bei Frauen kommt diese Krankheit etwa doppelt so häufig vor, wie bei Männern. Und die Dunkelziffer ist nach wie vor hoch, weil viele davon Betroffene zuerst ihren Hausarzt aufsuchen, anstatt zum Therapeuten und/oder Psychologen zu gehen. Und viele Männer äußern ihre Gefühlslage auch nicht so klar (Männer und Ausdruck der eigenen Gefühle), dass die Diagnose klar wird.
Natürlich sind Männer auch verstimmt und bedrückt – was sie aber von Frauen unterscheidet ist ihre ärgerliche, wütende Haltung, der explodierende Ausbruch nach draußen, die eher gefährliche Lebens- oder Verhaltensweise, die mit einer männlichen Depression einhergeht.
Auch Zynismus, ständiger Vorwurf und starke Impulsivität können auf eine männliche Depression hinweisen. Und da Männer diese Verhaltensweisen auch mehr “im normalen Leben” zeigen als Frauen, wird sehr oft die Not die darunter steckt – eine Depression – nicht oder zu spät erkannt. Zeit also, vielleicht genauer hinzuschauen und nachzufragen, wenn diese eher expressiven Phasen anhalten. Klassische Fragen dazu können sein:
- Sind Sie öfter oder anhaltend bedrückt?
- Weinen Sie oft ohne erkennbaren Grund?
- Sehen Sie alles negativ?
- Können Sie sich noch über etwas freuen?
- Denken Sie öfter über Sterben und Tod nach?
- usw.
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