Es gibt so alltägliche Momente, an denen ich genau weiss, was ich “eigentlich” tun müsste – es aber nicht tue. Irgend etwas hält mich davon ab, irgend etwas kommt immer dazwischen und lenkt meine Aufmerksamkeit auf andere Dinge. Und schwupps bekomme ich das nicht erledigt, was eigentlich Priorität gehabt hätte. Meistens setzt dann irgendwann der interne Chor der Besserwisser (vulgo: Innerer Kritiker) ein, der uns dann wegen dieses Vergehens die Hölle zusätzlich heiss macht.
Ladehemmung als passive Form des Widerstands
Und manchmal ist eine solche Form der Ladehemmung schon sehr früh im Leben entstanden. Sehr oft dann, wenn wir als Kinder keine Möglichkeit des offenen Widerstandes hatten. Und aber dennoch keine Lust verspürten, das zu tun, was uns die Erwachsenen aufgetragen haben. Daraus entwickelte sich eine Form des passiven Widerstandes – trödeln, sich ablenken lassen, vergessen, von anderen Dingen gefangen genommen werden usw.
Wenn Sie diese Symptome kennen. Vielleicht starten Sie eine kleine Reise der Selbstbeobachtung. Und nehmen nur wahr, wenn solche Momente des passiven Widerstandes eintreten. Und schauen darauf, was sich eventuell verändert, wenn Sie nur wahrnehmen. Und manchmal kann man sich selbst in der Wahrnehmung die Frage stellen, wer denn hier gerade agiert: Das sehr junge oder das eigene erwachsene Ich? Und nach meiner Beobachtung mischt das jüngere Ich bei sehr vielen Menschen immer wieder kräftig mit – und verhindert so Wachstum.
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