Ratgeber gegen Stress und Burnout gibt es viele. Es sind Hype-Themen mit sehr ernstem Hintergrund. Aber nicht nur in den Köpfen der Schreiber, sondern leider auch in der realen Welt. Die starke Häufung der stressbedingten Erkrankungen ist besorgniserregend und betrifft mit ihren Auswirkungen sowohl Privatpersonen, Unternehmen und Verwaltungen. Wer stressbedingt erkrankt, fällt meistens lange aus und fühlt sich nachhaltig isoliert im Kreise der vermeintlich leistungsbereiten und fitten Mitmenschen. Viele Ansätze der Stressbewältigung basieren auf Achtsamkeitsübungen und Verhaltensänderungen.
Nur – was passiert, wenn sich die Verhaltensänderungen nicht langfristig durchhalten lassen oder wenn man für die Achtsamkeit buchstäblich zu gestresst ist? Oder gerade in achtsamen Momenten persönliche Themen auftauchen, die nicht gut tun oder die gar ängstigen? Dann hilft eine tiefergehende Erkenntnis und Begleitung weiter, um das, was Sie derzeit stresst wieder in eine wohltuende Entspannung zu verwandeln.
Anmerkungen zur 2. Stress-Persönlickeit
Das Kind ist älter geworden, ist jetzt zwischen dem 6. und 24. Monat und braucht die körperlich-emotionale Versorgung durch seine Mutter bzw. Bezugsperson. Vor allem dann, wenn es um die Erfüllung seiner Bedürfnisse nach Nahrung und Pflege geht, aber natürlich auch um die Erfüllung seiner emotionalen Bedürfnisse. Es schreit und möchte entweder genährt, gepflegt, gehätschelt oder gewickelt werden. Neben diesen eher „mechanischen“ Vorgängen braucht das Kind den Augenkontakt, das gehalten werden, die beruhigenden Laute und die Zugewandtheit seiner Umwelt. Und zwar so lange, bis es wirklich sowohl emotional als auch physisch satt ist. Werden seine Bedürfnisse nicht oder nur selten erfüllt, wird es nach einem Protest ebenfalls – wie die I. Stress-Persönlichkeit – kollabieren und mit großer Resignation nach innen gehen: „Ich werde nicht erhört, meine vitalen Bedürfnisse werden nicht erfüllt – egal, wie lange ich schreie“. Hirn und Nervensystem sind in dieser Zeit noch sehr fragil und entwickeln sich in einem rasanten Wachstum, lernen aber nicht, was es heißt, sich wieder zu beruhigen, weil die Beruhigung und Bedürfnisbefriedigung zu dieser Zeit nur über die Mutter erfolgen.
Die 2. Stress-Persönlichkeit als Erwachsener
Als Erwachsener wird dieser Mensch immer wieder Probleme damit haben, seine Bedürfnisse und Wünsche offen auszudrücken. Er wird versuchen, das Maximale aus dem zu machen, was er gerade vorfindet, sei es noch so wenig. Außerdem wird er mehr für andere da sein, als für seine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Er glaubt, irgendwann etwas zu bekommen, wenn er nur genügend gibt. Daraus entwickeln sich Mutter-Theresa-Typen, stets hilfsbereit, stets aufopfernd. Da sie von ihrer Mutter nicht gelernt haben, wie man sich adäquat wieder beruhigt, sind sie Menschen, die sehr schnell und sehr oft innerhalb ihrer gesamten Gefühlsbandbreite pendeln und große Probleme mit ihrer Selbstregulation haben. Der Betroffene gibt sich insgeheim selbst die Schuld für alles, fühlt sich sehr bedürftig, unerfüllt und leer. Zugleich schämt er sich dafür. Willkommen in der II. Stress-Persönlichkeit, einer meist weiblichen Ausprägung.
Tiefergehende Erklärungen, Hilfestellungen für jede einzelne Stress-Persönlichkeit und ein allgemeiner Erste-Hilfe-Koffer finden Sie in meinem Buch “Die 5 Stress-Persönlichkeiten“, das Ihnen auf runden 140 Seiten alle 5 Stress-Persönlichkeiten und ihre Er-Lösungsmöglichkeiten näherbringt.
Keine Kommentare vorhanden