Die Banalität des Alltags und wie Sie sie gegen ein Zuviel nutzen können

Viele meiner Kunden stutzen, wenn ich ihnen davon erzähle, wie ich meinem persönlichen Stress begegne und mit welchem Handwerkszeug ich da unterwegs bin. Die meisten haben – psychologisch fundiert – mehr erwartet :-). Aber – wir sind banale Wesen (ich weiß, das hören viele nicht gerne), die genau dann, wenn es eng wird, genauso banal reagieren – fight, flight or freeze. Daran haben auch Facebook und Smartphone nichts geändert. Und meistens lernen wir in einem frühen Moment unseres irdischen Daseins unsere Form, wie wir diesem Zuviel begegnen. Und üben es immer und immer wieder ein. Bis wir perfekt darin sind.

Und – wenn wir uns verändern wollen – kaum einen Weg aus dieser Spirale raus finden. Vom Kopf her wissen wir es meistens, was wir tun und was wir lassen sollten – alleine aber fehlen uns die Hilfsmittel und manchmal auch der Mut, es zu verändern oder uns zu trauen, unserer Umwelt anders zu begegnen. Und hier können Anstösse von außen hilfreich sein, die genau das vermitteln. Und zwar in einer Gruppe von Betroffenen, denen es gleich und ähnlich geht. Damit schon einmal die Isolation und den Gedanken durchbricht, dass nur ich alleine nicht damit umgehen kann.

Und je mehr ich meine Mitmenschen direkt auf ihr Streßerleben anspreche und auch antworten bekomme, desto mehr erfahre ich, dass die meisten Menschen nicht mehr mit diesem Zuviel zurecht kommen. Und auch das “damit abfinden” nur eine kurze Linderung bringt. Oder eine Steigerung der “ausgleichenden Maßnahmen” bedarf, die irgendwann auch endlich ist: Unser Tag hat nur 24 Stunden und wir brauchen Schlaf!

Die Begegnung mit Stress ist vielschichtig

In meinem Buch und im Seminar “Die 5 Stress-Persönlichkeiten” habe ich sehr viel darüber geschrieben. Aber darin geht es vermehrt um die Entstehungsgeschichte, warum wir in bestimmten Situationen genau wie reagieren. Verstehen ist zwar gut, kann erhellend sein – hilft aber im ersten Schritt nicht aus der stressigen Situation heraus. Und genau aufgrund dieser Tatsache, dass Erkenntnis nicht alles ist, habe ich einen Ersten-Hilfe-Koffer gepackt. Mit weiteren Erklärungen und vor allem Übungen, wie Sie ganz konkret in Situationen anders und besser auf Belastung und damit ein Zuviel reagieren können.

Das Seminar heißt sinnigerweise “Erster-Hilfe-Koffer” und beinhaltet eben diese “Banalitäten”: Übungen und Hilfsmittel, die Sie in den verschiedensten Situationen ganz konkret im Alltag einsetzen können, um besser mit dem Stress umgehen zu können. Denn das, was von außen kommt, haben wir oft nicht in der Hand, können es nur bedingt minimieren und gegebenenfalls nur reagieren.

Und mir kommt es auf das Reagieren an – wie gehe ich damit um, wenn ich nicht wieder in meinem fight, flight oder freeze-Modus fallen möchte, sondern erwachsen damit umgehe?

Nicht damit es Ihnen so geht, wie meinen armen Mitmenschen, die ich beobachte wenn ich mal wieder die Gnade des Frühfliegers habe und die um 6 Uhr schon mit einer solchen Anspannung unterwegs sind, dass ich mir nicht vorstellen mag, wie das dann abends aussieht…….

 

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