Zugegebenermaßen bin ich bei diesem Thema zwiegespalten. Auf der einen Seite finde ich Ziele wichtig, auf der anderen Seite halten sie mich vom Wesentlichen ab. Weil die Ziele meist in der Zukunft liegen. Und die kann ich nicht vorhersagen. Oder dachten Sie in 2018 an Corona oder den Krieg in der Ukraine? Was ich aber sehr wichtig finde ist, dass jeder seinen eigenen Kompass für sein Leben hat. Unter Kompass verstehe ich die “do`s and don`ts” meines Lebens, meine Werte und die Dinge, die mir so wichtig sind, dass ich sie keinesfalls aufgeben möchte.
Mit so einem Kompass fällt auch die tägliche Navigation durch mein Leben leichter. Egal – was kommt. Fehlt er, dann beginne ich zu trudeln, halte Symptome sehr oft für die Ursachen. Und lasse mich durch Nebensächlichkeiten ablenken. Das schafft eh nur Verwirrung in meinem Kopf und Nervensystem. Mit einem inneren Kompass weiß die Nadel immer, wo Norden ist.
Der eigene Kompass im Leben – nutzen Sie Ihr Nervensystem
Eine Herausforderung – nur mit Ihrem Kopf werden Sie den eigenen Kompass nicht finden. Unser Gehirn ist trügerisch, wie schon Dr. Julia Shaw in ihrem Buch so treffend beschrieb. Mir persönlich ist es lieber, auf den Körper zu hören. Mit seinen manchmal feinen Anzeichen der Abneigung, der Freude und des Wohlbefindens. Oder dem Gegenteil davon. Nur – sehr oft haben wir es verlernt, auf diese Anzeichen zu hören. Weil wir selbst zu schnell, zu kopfig, zu laut unterwegs sind. Stille und Ruhe sind ja für viele Menschen zwei Zustände, die sie schwerlich aushalten.
Warum betone ich das so? Relativ einfach: Am Anfang war unser Stammhirn und limbisches System. Fühlen von Anfang an. Und erst weit später hat sich dann unser Gehirn angefangen zu entwickeln. Erfahrungen abzuspeichern usw. Während mindestens schon 2 – 3 Jahre die anderen Sensorien in uns wunderbar funktioniert haben. Warum also diese ältesten Teile in uns nicht nutzen, als körpereigenen Kompass sozusagen. Ein Versuch ist es wert!
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