Frauen reden und teilen sich mit, Männer schweigen. Das ist ein bekanntes Stereotyp aus der Geschlechterarbeit. Und das Prinzip beweist sich jeden Tag millionenfach. Ich bekomme das auch in Paarberatungen bei jedem zweiten Paar hautnah mit. Sie leidet, er auch. Sie artikuliert, er zieht sich zurück und – hält zurück: Worte, Emotionen, Empfindungen; Mitteilung generell.
Warum schweigen Männer?
Eine meiner Hypothesen dazu ist die, dass das Schweigen eine Form des Nichthergebenwollens ist. Ein „für sich behalten“ in Be-Ziehung zu einer Frau. Und auch ein Schutz vor bohrenden Fragen usw. Innen behalten, sich selbst schützen und letztlich nicht hergeben wollen werden dann immer mehr internalisiert und automatisiert – schweigende Männer. Nicht hergeben wollen auch als passiver Protest. Protest aus vielerlei Hinsicht. Schweigen hat auch was mit dem von mir beschriebenen Heckenschützen-Symptom zu tun.
Eine zweite Hypothese ist die, dass das Schweigen irgendwann so internalisiert wird, dass auch dei Empfindungen und Emotionen nicht mehr gehört werden – weder artikuliert noch gehört. Und – folglich kann ich auch nichts dazu mitteilen. Das Schweigen hat sich pontiert. Und all diejenigen, die sich mitteilen, werden misstrauisch beäugt. Und dabei gibt es viele Wege, aus der inneren und äußeren Sprachlosigkeit zu kommen…..
Keine Kommentare vorhanden