Wenn ich den Begriff “reguliert” in den Mund nehme, dann meine ich keine Verwaltungsvorgänge. Sondern es geht immer um die Selbstregulierung von uns Menschen. Wir sind immer zwischen einer Anspannung und Entspannung unterwegs. Das lässt sich nicht anders machen – alle Lebewesen funktionieren auf diese Art und Weise. Was ich bei der Arbeit mit meinen Kunden – und auch manchmal bei mir feststelle – ist, dass wir diese Dualität oft nicht mehr ausleben können. Wir kleben an einem der Pole fest. Meist bei der Anspannung. Und versuchen dann – angespannt – wieder mit verschiedenen Methoden in die Entspannung zu kommen. In den letzten Monaten habe ich dazu wieder einiges von Stephen Porges und seiner Polyvagaltheorie gelesen. Im Prinzip geht es dabei um den Vagusnerv, der die meisten unserer Organe enerviert.
Selbstregulierung beginnt in unserem Körper!
Und dieser Vagusnerv ist wiederum aufgeteilt in den dorsalen und ventralen Vagus. Der dorsale Teil steht für Aktivierung, Kampf oder Flucht. Der ventrale Teil eher für Sicherheit, Zugewandtheit und Kontakt zu anderen Menschen. Warum ich mich damit beschäftige? Stephen Porges hat basierend auf seinen Arbeiten das Safe and Sound Protocol erarbeitet, das mittels speziell abgestimmter Musik für eine Beruhigung sorgen soll, um den ventralen Teil des Vagusnervs zu stimulieren und zu stärken. Es handelt sich dabei explizit nicht um Entspannungsmusik oder Meditation.
Diese Herangehensweise hat mich so fasziniert, dass ich meine Frau Nicole ermuntert habe, dieses Verfahren in Ihre Psychotherapie zu integrieren. Damit kann ich mein Angebot an meine Kunden in Zusammenarbeit mit meiner Frau wohltuend erweitern, zum Nutzen für meine Kunden. Und – klar habe ich das auch selbst ausprobiert und bin begeistert. Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für Sie, Ihr Nervensystem leicht anzustupsen. Aus dem Kampfmodus auszusteigen und wieder mehr in Richtung Ausgleich zu gehen. Sprich in die Entspannung, wenn Entspannung angesagt ist. Einen Versuch wäre es wert.
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