Sowohl im Coaching als auch in der Persönlichkeitsentwicklung erlebe ich es oft, dass wir viel Zeit auf Klagen verwenden. Wir fühlen uns als Opfer. Und haben jede Menge Erklärungen parat, warum sich an diesem Zustand nichts ändern lässt. Der persönliche Vorteil dieses Vorgehens ist, dass man oft Aufmerksamkeit und Mitleid bekommt. Und sich nicht ändern muss. Oder unbequeme Entscheidungen von sich weg schieben kann. Das Tragische ist aber, dass einem mittel- und langfristig dieser Zustand nicht gut tut. Weil sich beklagen ohne zu handeln unserer Psyche nicht gut tut. Wir erleben uns nicht mehr als handlungsmächtig. Und Handlungsmächtigkeit ist für mich eines der grundlegenden Elemente des erwachsenen Lebens. Ich habe meine Werte und Dinge, die mir wichtig sind. Die ich verteidige und nach denen ich mich ausrichte. Dafür muss ich handeln und agieren.
Opfer zu sein tut unserer Psyche weh
Wenn ich nun mittel- und langfristig gegen das verstoße, was mir wichtig ist, leidet meine Selbstachtung. Und zieht irgendwann auch meinen Selbstwert gegen Null. Handele ich dagegen, spüre ich meine Selbstwirksamkeit. Trage aber auch die Konsequenzen meines Handelns. Und genau das ist wichtig und der Knackpunkt: Ich trage meine Konsequenzen durch meine Entscheidung. Und gerade Klagende wollen diese Konsequenzen nicht tragen. Weil sie dann eventuell auf etwas verzichten müssen. Oder einen Traum begraben. Sich mit sich und ihren Werten nochmals auseinander setzen müssen.
Meine persönliche Meinung: Jede bewusste Entscheidung stärkt uns, macht uns resilienter und verhilft uns zu mehr Selbstwert. Auch wenn sie unbequem ist und der Preis manchmal hoch. Aber besser, dies zu akzeptieren, als im Opferstatus zu verharren und gute Miene zu bösem Spiel zu machen. Und wirklich jeder erwachsene Mensch kann sich entscheiden. Wieder und wieder. Bis das aktuelle Leben wieder zu einem passt. Und wir uns rundherum wohl in unserer Haut fühlen. Um dann mit stabilen Schritten weiter zugehen. Auf unserem Lebensweg.
Keine Kommentare vorhanden