Neulich, als ich zu einem meiner Lieblingskäseladen fuhr, parkte eine Frau ihren Golf gerade quer vor der Tür, so dass das reinkommen ein bißchen mühsam wunderte. Ich schüttelte den Kopf, dachte mir meinen Teil und quetschte mich in den Laden. Drin sass eine ältere Frau vor der Kasse auf dem Stuhl, links und rechts neben sich die Krücken, dahinter die Autofahrerin mit den sonderlichen Parkgewohnheiten.
Die ältere Frau – wohl Stammkundin – erzählte der Besitzerin aus den letzten vier Wochen, verabschiedete sich dann nach 4 Minuten und ging, unterstützt von ihrer Fahrerin. Zwischendurch immer wieder Blicke des Verkaufpersonals in meine Richtung, weil ich warten musste. Das machte mir nichts aus, nachdem ich den Grund für die ungewohnte Parkweise gesehen habe. Ich dachte an meine Eltern, an mein zunehmendes Lebensalter und daran, dass die eigene Geschwindigkeit sehr oft nicht maßgebend ist. Ist sie das überhaupt? Oder gibt es andere Geschwindigkeiten im Leben als die, die ich meine gerade zu brauchen?
Ein willkommener Stop, ein scheinbar von außen erzwungener Gangwechsel, ein herunterschalten in den ersten Gang, kurzes nachdenken & eintauchen in eine größere Gelassenheit. Und wenn ich so nachdenke, gibt es genügend solcher Situationen im Laufe des Tages. Seine eigene Geschwindigkeit zu überprüfen, in Frage zu stellen und vielleicht neu zu justieren.
Keine Kommentare vorhanden