Wenn Männer sich ins Coaching trauen, dann ist das für mich immer berührend

Wenn Männer sich ins Coaching trauen, dann ist das für mich immer berührend. Vor allem dann, wenn es nicht um die Themen wie Leistungssteigerung und Performance im Job geht, sondern eher um die Dinge die außerhalb der Berufswelt noch wichtig sind: Der Mann selbst, die Partnerschaft, die Familie. Und oft erlebe ich es gerade bei den hochperformanten Männern, dass ihr Leben und ihre Lebendigkeit da ziemlich auf der Strecke bleibt, weil das Berufsleben ziemlich viel Energie raubt. Eine Zwickmühle: Auf der einen Seite werden sie natürlich dafür gelobt, wenn sie immer während fleissig und produktiv sind, auch in der Freizeit am Tun und Machen. Auf der anderen Seite ist das ganz schön Kräfte zehrend. Und wenn dann die Partnerin noch mehr fordert, dann stößt das auf Unverständnis.

Es geht nicht nur um das versorgen, sondern auch um Herzenswärme

Was vielen Männern, inklusive mir, beigebracht wurde ist das Funktionieren und Versorgen. Dazu gehört auch eine gewisse Abhärtung und Abschottung, damit ich meinen durchgetakteten Tag gut hinter mich bringe. Das geht nur mit Anspannung des gesamten Systems: Kampfmodus. Um aber Herzenswärme für seine Lieben (inklusive sich selbst) entwickeln zu können, muss ich auch die Fähigkeit der Entspannung und des Genießens haben. Und genau diesen Switch, diese Rollenflexibilität bleibt oft auf der Strecke, weil man aus seinem Tagmuster nicht mehr rauskommt. Dann trifft ein abgepanzerter Arbeits-Mann auf eine Familie, die eigentlich gerne emotional an ihn andocken würde. Und es nicht kann, weil der Panzer noch dran ist. Der Arbeits-Mann spürt dann weder sich, noch seine Lieben. Und zieht sich meistens zurück.

Das ist vielen bewusst, sie wollen/können sich aber nicht verändern, weil die Angst zu groß ist, dass sie danach nicht mehr auf ihre Ressource “Funktionieren” zurückgreifen können. Das höre ich immer wieder. Und darum geht es auch nicht. Jede Veränderung sollte da ansetzen, wo man etwas besonders gut kann, das festigen und auf Basis diesen festen Grundes dann nach neuen Handlungs- und Verhaltensmöglichkeiten suchen. Daraus ergeben sich dann Variationen und neue Handlungsflexibilität ohne, dass die vorhandenen Ressourcen verschüttet gehen oder vernachlässigt werden. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass diese Veränderung sich nicht in einer Woche, einem Monat durchführen lässt. Dass ich immer auch wieder Rückschläge verkraften muss. Die frohe Botschaft: Ich kann mich verändern.

Schritt für Schritt, Zug um Zug.

Vielleicht noch ein Tipp für die Männer, die sich bisher nicht getraut haben. Es gibt verschiedene Ansätze für Sie – zum Beispiel auch im Netz. Ich selbst schreibe noch auf der Webseite Männerportal.net, die sich speziell auf Männer und Männerthemen fokussiert. Eine gute Informationsquelle mit vielen verschiedenen Facetten. Eine andere, gute und lesenswerte Seite heißt Männlichkeit stärken. Auch hier werden die Themen rund um Mann und Frau gebündelt. Vielleicht ein guter Einstieg ins Thema. Einfach ausprobieren.

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