Entspann Dich doch mal….

“Entspann Dich doch mal” oder “Mach mal locker” sind zwar sehr gut gemeinte, meistens aber so adhoc nicht umsetzbare Wünsche der Umwelt, wenn sie beim Gegenüber Stress bemerken. Wenn Sie überhaupt etwas sagen und es sich trauen. Das Gegenstück, in dem wir unterwegs sind – die Anspannung also – ist Normalität geworden. Anspannung hat immer etwas mit “sich wappnen” zu tun – ich wappne mich gegen einen externen oder internen Angriff. Wobei es für unser Alarmsystem keinen Unterschied macht, ob der “Angriff” real existiert oder nur eingebildet ist.

Wobei ich mittlerweile davon ausgehe, dass unsere so hoch entwickelten Hirne etwa 65% aller wahrgenommenen Bedrohungen Kraft ihrer Gedanken identifizieren, sprich mit Erfahrungen aus der Vergangenheit auf Bedrohung in der Gegenwart und/oder Zukunft schließen.  Der Amerikaner sagt süffisant auch “mindfuck” dazu. Und je größer dieser mindfuck ist, je intensiver er betrieben wird, desto größer die Anspannung. Und die körperliche Anspannung manifestiert sich dann merklich in dem, was wir Psychosomatik nennen.

Veränderung der Gedanken kann Entspannung schaffen

Manchmal reicht es schon, ein wenig auf seine Gedanken aufzupassen. Und sie zu beobachten, was sie da tagtäglich produzieren. Und sie vielleicht ein bisschen in eine andere Richtung zu lenken. Oder sie zu stoppen und wegzuschieben. Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite unterstützt ein guter Kontakt zum Boden auch unsere Entspannung, weil es gut ist zu wissen, dass man festen Boden unter den Füßen hat. Immer wieder.

Und – das hören wir ungern, weil es fast altmodisch ist – auch eine gewisse Regelmäßigkeit in unserem Leben fördert die Entspannung: Aktivität und Genuss, regelmäßige Pausen und Schlaf sowie Ernährung, Gewicht und Bewegung sind Ur-Programme, die uns immer wieder aus der Anspannung in die Entspannung holen, so dass der Körper mit der Zeit diesen wohltuenden Wechsel immer besser und automatischer induzieren kann.

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2 Kommentare

  1. PILAWA
    8. April 2013 at 22:51

    So wahr und so schwierig zugleich, was Du da schreibst! Aber umso schöner, wenn aus Täumen nakte Realität wird!

  2. 9. April 2013 at 8:59

    Ja, REDEN hilft! Es ist DAS Aphrodisiakum schlechthin. Schade nur, das so viele Männer nicht nur schlecht im Bett, sondern auch schlecht im Reden sind. Vielleicht hängt das ja miteinander zusammen?
    Wer´s ändern will: “Das Paar im Gespräch” Markus Lukas Moeller

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