Es gibt ja Menschen, die sehr viele Freunde haben, die ständig unterwegs sind weil ständig ein anderer Freund irgendwelche Hilfestellungen braucht oder eine Idee hat, wie man die Freizeit und/oder das Wochenende noch verbringen kann. Nichts ist diesen Menschen zu viel, stets sind sie zur Stelle und helfen – sei es nur als Spaßkanonen beim gemeinsamen Wochenendtrip. Und gleichzeitig ist man auch die erste Anlaufstelle dann, wenn es darum geht, Probleme zu wälzen und Lösungen zu generieren. Und genau dieses Verhalten wird gesellschaftlich hochgeschätzt – Geben ist immer noch seliger als nehmen.
Was passiert mit den eigenen Herausforderungen?
Ja, die eigenen Herausforderungen und die Aufmerksamkeit, die man selbst bekommt – die kommen meistens zu kurz. Und weil diese Menschen diese Erfahrung manchmal schon in frühester Jugend gemacht haben, haben sie ihre eigene Bewältigungsstrategie gefunden: Da helfe ich lieber und vielleicht merkt einmal jemand, was ich denn gerne hätte. Die Hoffnung läuft in den allermeisten Fällen ins Leere.
Worum geht es? Um die eigenen Bedürfnisse! Und die Fähigkeit, diese zu erkennen, auszudrücken und auch dann einzufordern, wenn man weiss, dass die Welt da draußen nicht so freudig darauf reagiert. Nur – irgendwann kommt jeder an den Punkt, an dem es mit der “Aufopferung für andere” nicht mehr weitergeht. Und sei es die Burn-out-Stoppkelle, die einen zur Einsicht zwingt. Deshalb ist es von Zeit zu Zeit gut, eine Geben/Nehmen-Bilanz für sich zu erstellen. Nicht mit dem Ziel, dass diese Balance immer gegeben sein muss. Es wird Zeiten geben, in denen ich mehr für andere tue und es muss Zeiten geben, in denen andere mehr für mich tun. Sondern – um sich darüber klar zu werden, wie das Verhältnis immer wieder ist und wo denn genau jetzt meine Bedürfnisse sind:
- Was hätte ich denn gerne von anderen?
- Woran merke ich genau, dass ich genug davon bekomme?
- Wann genau ist das Verhältnis von Geben und Nehmen für mich ausgeglichen?
- Was hält mich denn ab, etwas von anderen für mich einzufordern?
Das wären mögliche Impulsfragen für einen solchen Bedürfnis-Checkup. Und vielleicht finden Sie gute Antworten für sich und für Ihre Balance. Ansonsten helfe ich Ihnen gerne beim Sortieren….
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